• e-ID: Für eine sichere, inklusive Demokratie

  • Mit unserer mehrjährigen Kampagne für eine digitale Identität verfolgten wir ein Ziel: Die e-ID muss in öffentlicher Hand bleiben – sicher, vertrauenswürdig und für alle zugänglich.

    Von der Privatisierung zur Bürger:innenbewegung

    2018 plante das Parlament die erste e-ID. Doch anstelle einer staatlichen Lösung sollten private Firmen die digitale Identität ausstellen. Damit wären zentrale Fragen von Sicherheit und Datenschutz nicht mehr in öffentlicher Verantwortung gewesen.Daniel Graf startete deshalb mit der digitalen Gesellschaft und einer Gruppe engagierter Bürger:innen ein Referendum. Über 1’000 Menschen bildeten das Bürger:innen-Komitee «Nein zur e-ID», Tausende sammelten Unterschriften, und die Kampagne wurde vollständig aus Kleinspenden getragen. Am 7. März 2021 folgte das klare Ergebnis: 63% sagten Nein zur Privatisierung der e-ID.

    Partizipation statt Hinterzimmer

    Nach der Abstimmung begann ein einzigartiger partizipativer Prozess: Parlamentarier:innen, Verwaltung, Fachleute und Bürger:innen erarbeiteten gemeinsam ein neues Gesetz, das die zentralen Anliegen des Referendum aufnahm.

    Am Ende des parlamentarischen Prozesses resultierte ein e-ID-Gesetz, das die Stiftung für direkte Demokratie unterstützte: staatlich, dezentral und datensparsam.Im Herbst 2024 kam ans Licht, dass kommerzielle Sammelfirmen im grossen Stil Unterschriften für Initiativen und Referenden fälschten. Die Enthüllungen des Tagesanzeigers machten deutlich, dass es neben den bestehenden analogen Prozessen ein Update der Demokratie braucht. Mit der geplanten e-ID wäre es möglich, die Unterschriftensammlung auf der Strasse und im Netz wieder sicher zu machen.

    «Die Mehrheit der Stimmbevölkerung entschieden, dass die digitale Identität in öffentliche Hand gehört – sicher, vertrauenswürdig, barrierefrei.»

    – Daniel Graf, Präsident Stiftung für direkte Demokratie

    Ja-Kampagne für eine staatliche e-ID

    Aufgrund des Referendums gegen das neue e-ID-Gesetz stand die e-ID im September 2025 erneut zur Abstimmung. Die Stiftung für direkte Demokratie engagierte sich sowohl als Teil der Allianz «Pro e-ID» wie auch mit einer eigenen Bürger:innen-Kampagne für ein JA. Die benötigten 100’000 Franken kamen dank zahlreicher Kleinspenden von Privatpersonen zusammen.

    Neu rückte die Inklusion ins Zentrum der Kampagne: Für 1,9 Millionen Menschen mit Behinderungen erleichtert die e-ID den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen und zu politischer Teilhabe.

    Digitalisierung demokratisch gestalten

    Am 28. September 2025 sagte die Schweiz Ja zur staatlichen e-ID. Damit fiel die Entscheidung für eine digitale Infrastruktur, die allen gehört.

    Das Ja zur staatlichen E-ID hat bewiesen: Digitalisierung ist gestaltbar – demokratisch, sicher und inklusiv. Doch nur, wenn wir uns einmischen, bevor die Weichen gestellt sind. Auch in Zukunft wird das entscheidend sein, damit die digitale Demokratie nicht über unsere Köpfe hinweg entsteht, sondern von uns allen gemeinsam.

    Trägerschaft: Stiftung für direkte Demokratie